Frauengesundheit

Harninkontinenz

Eine Harninkontinenz bei Frauen kann verschiedene Ursachen haben

Erfahren Sie mehr über Symptome, Diagnose und eine passende Therapie durch die Fachärzte der Urologie am Ring in Köln.

„Mit den modernen Behandlungsmöglichkeiten können wir sehr vielen Frauen helfen.“

Dr. Marc Birkhahn

Unsere YouTube Videos zum Thema.

Harninkontinenz

Über 6 Millionen Menschen leiden alleine in Deutschland an einer Harninkontinenz. Dabei ist die Harninkontinenz ein Symptom – so wie Fieber ein Symptom ist – und sicher keine einheitliche Erkrankung. Etwa ein Viertel der Betroffenen haben ebenfalls Schwierigkeiten den Stuhlgang zu halten. Die zwei Hauptformen sind die Belastungsinkontinenz, bei der sich die Betroffene nicht mehr traut zu husten, zu niesen oder sogar zu lachen, weil es dann zum Urinverlust kommt. Die andere große Form ist die Reizblase oder überaktive Blase. Dabei kommt es zu einem plötzlichen und überfallsartigen und sehr häufigen Harndrang, der zum Teil nicht zu unterdrücken ist. Auch ein häufiger nächtlicher Harndrang kann sehr quälend sein.

Es gibt viele gute Behandlungsmöglichkeiten der Harninkontinenz, die von der Art der Inkontinenz und Ihren Lebensumständen abhängen. Sprechen Sie mit uns darüber!

Überaktive Blase (Reizblase, Dranginkontinenz)

Wissen Sie auch immer genau wo die nächste öffentliche Toilette ist? Frauen kommen häufig zu uns in die Urologie am Ring und berichten von Ihren Problemen mit häufigem, überfallsartigen, nicht unterdrückbaren Harndrang. Manchmal ist der Drang auf Toilette so groß, dass die Frauen es nicht auf die Toilette schaffen oder dass die Blase schmerzt. Dies sind typische Zeichen einer überaktiven Blase oder auch Reizblase. Dabei meldet die Blase Ihrem Gehirn, dass sie voll sei, obwohl es garnicht so ist. Bei vielen Frauen gibt es spezielle Auslöser wie das Geräusch von Wasserplätschern, Kälte, Aufstehen aus dem Sitzen oder Kaffee oder Alkoholgenuß.

Was kann man bei einer überaktiven Blase tun?

Zunächst muss nach der Ursache gesucht werden. Wenn sich ein Problem der Nervenkontrolle der Blase zeigt oder wenn man die Ursache nicht weiter eingrenzen kann, kommen zunächst Medikamente zum Einsatz. Typische Vertreter der Medikamente sind Vesikur, Emselex, Spasmex oder Mictonorm.

Wie hilft Botox bei einer Überaktiven Blase?

Botox oder Botulinumtoxin ist ein sehr effektives Medikament zur Behandlung der Reizblase. Viele kennen das Mittel eher aus der Schönheitschirurgie, aber auch in der Urologie verwenden wir Botox schon seit über 10 Jahren. Seit einigen Jahren ist Botox nun auch für die Behandlung in der Urologie offiziell zugelassen.

Das Ziel der Botoxbehandlung ist es, Ihnen die Kontrolle über Ihre Blase zurückzugeben und Ihnen so ein normales Leben ohne den ständigen Gedanken an das Wasserlassen zu ermöglichen.

Die Wirkung von Botox ist so, dass es die Übererregbarkeit der Blase unterdrückt, indem es an der Schnittstelle von Nerv zu Blase eingreift. Auch wenn viele Frauen etwas Angst vor Botox – das ja ursprünglich ein Nervengift ist – haben, wissen wir aus langjährigen Erfahrungen, dass es ein sicheres Verfahren ist. Unter bestimmten Umständen kann es dazu kommen, dass die Blase nach dem Eingriff nicht vollständig leer wird. Das ist in einem gewissen Rahmen akzeptabel, kann aber manchmal dazu führen, dass über einige Zeit ein Selbstkatheterismus notwendig wird.

Die Risiken sind aber tragbar, wenn die Patientinnen dadurch wieder die Gewalt über ihre Blase bekommen.

Was passiert bei einer Botoxinjektion?

Wir in der Urologie am Ring führen die Botoxtherapie der Blase in einer speziellen Form der örtlichen Betäubung ohne Notwendigkeit einer Vollnarkose oder Rückenmarksnarkose durch. Hierzu wird 30 Minuten vor dem Eingriff eine spezielle Betäubungslösung in die Blase eingebracht. Dann erfolgt im Rahmen einer Blasenspiegelung das Injizieren des Wirkstoffs. Dabei sticht der Dr. Birkhahn oder Dr. Gralla mit einer sehr feinen Nadel an 20 verschiedenen Stellen in den Blasenmuskel hinein und kann dann unter direkter Sicht eine kleine Menge von Botox in den Muskel einspritzen. Sie merken dabei allenfalls einen kleinen Pieks beim Einstich. Nach dem Eingriff wird die Blase entleert und Sie können wenn es Ihnen gut geht direkt wieder nach hause. In den Folgetagen und Wochen erfolgen Kontrollen. Bei vielen Patientinnen setzt die Besserung sofort sein, zum Teil dauert es aber bis zu 4 Wochen.

Die Wirkung von Botox hält 6-9 Monate an. Der Abfall der Wirkung ist ein schleichender Prozess – das heißt es gibt gegen Ende der Wirkung mal bessere mal schlechtere Tage – sodass bei den meisten Damen eine erneute Gabe etwa jährlich erfolgen muss.

“Inkontinenz ist ein Symptom. Sie kann viele Ursachen haben.”

Dr. Oliver Gralla

Belastungsinkontinenz

Hierbei kommt es beim Husten, Lachen oder dem Sport zu Urinverlust. Ursache ist meist eine Beckenbodenschwäche die bei Frauen häufig nach Geburten auftritt. Auch Männer, die eine Prostatakrebsoperation hinter sich haben, können von diesem Problem betroffen sein.

Krankengymnastik

Hat man eine Belastungsinkontinenz diagnostiziert, sollte zunächst einmal eine krankengymnastische Therapie erfolgen. Bei einem sehr guten Physiotherapeuten und wenn man regelmäßig zuhause trainiert, kann die Inkontinenz sehr häufig schon geheilt werden. Die norwegische Sportwissenschaftlerin Kari Bo hat gezeigt, dass 70% aller Frauen innerhalb eines halben Jahres wieder kontinent werden können. Sicher ist es auch so, dass bei Übergewicht das Abnehmen das Wasserhalten verbessert. Es gibt Untersuchungen, die gezeigt haben, dass nach dem Abnehmen von 7-8 kg ca. 25% aller Frauen von ihrer Inkontinenz geheilt waren. Wenn dieses Vorgehen allerdings nicht hilft, muß an eine Operation, eine sogenannte Bandoperation, gedacht werden.

Bändchenoperationen

Dieses Verfahren ist z.B. als TVT oder TOB bekannt. Über einen kleinen Schnitt in der Scheide wird ein spezielles Kunststoffband eingezogen, dass ein Widerlager für die Harnröhre bildet und damit den Schließmuskel entlastet. Diese Operationen haben eine sehr gute Erfolgsrate von 60-80% auch über Jahre hinweg. Eine spezielle Weiterentwicklung des Verfahrens sind Minibänder, die unter örtlicher Betäubung minimalinvasiv eingepflanzt werden können.

Mischinkontinenz

Die Kombination aus Belastunginkontinenz und überaktiver Blase findet sich häufig. Es gibt eine Vielzahl an guten Behandlungsmöglichkeiten der Harninkontinenz. Um die Richtige für Sie auszuwählen, muss natürlich zum einen die Inkontinenzform korrekt diagnostiziert werden. Zum anderen sind aber auch Ihre persönlichen Lebensumstände