Phimose

Individuelle Therapie der Vorhautverengung – auf Sie abgestimmt.

Wann ist die Vorhaut zu eng?

Medizinisch gesehen liegt eine Vorhautverengung dann vor, wenn sich die Vorhaut in Ruhe nicht mehr zurückziehen lässt. Medizinisch spricht man dann vom Vorliegen einer Phimose. Bei einer Vorstufe der Phimose, einer sogenannten relativen Phimose, kann die Vorhaut nur bei der Erektion nicht mehr zurückgezogen werden.

Vorhautverengungen können angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens entwickeln. Häufig spielen rezidivierende, immer wiederkehrende Eichelentzündungen mit begleitenden Vorhauteinrissen eine Rolle, bei denen die Vorhaut nach und nach vernarbt und sich damit verengt. Dieser Mechanismus spielt sich nicht selten dann ab, wenn eine Diabetes-Erkrankung vorliegt. Eine andere Ursache ist ein sogenannter Lichen sklerosus. Dies ist eine Form der Autoimmunerkrankung bei der es zu einer verstärkten und meist ohne Behandlung fortschreitenden Vernarbung kommt.

In der ersten Phase der Vorhautvernarbungen können verschiedene Möglichkeiten einer lokalen Salbentherapie erfolgreich sein. Es gibt mehrere verschiedene Therapiestufen, die eingesetzt werden können um eine Operation ggf. doch zu verhindern.

„Es muss nicht immer operiert werden.“

Dr. Oliver Gralla

Wie kann man eine Phimose ohne OP behandeln?

Typischerweise werden spezielle Cortisoncremes bei der Behandlung einer Vorhautverengung eingesetzt. Diese Cremebehandlung ist besonders bei kleinen Kindern mit Phimose hocheffektiv. Es bestehen darüber hinaus spezielle natürlich und orthomolekulare Möglichkeiten die Weitung der Vorhaut zu unterstützen.

Unter einer solchen Behandlung ist es möglich, die Vorhaut durch Dehnübungen zu weiten. Hierbei können auch Dehnungsringe hilfreich sein.

Wie hoch sind die Kosten einer Beschneidung?

Bei einer eindeutigen medizinischen Indikation übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten der Beschneidung. Allerdings sind die Kriterien für diese eindeutige medizinische Indikation sehr streng und wurden auch in der Vergangenheit von den Krankenkassen mehrfach überprüft.

Die Kosten für speziellere, kosmetische oder schönheitschirurgische Eingriffe werden nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen.

Weitere Optionen operativer Interventionen bei enger Vorhaut

Viele Männer möchten sich Ihre Vorhaut nicht entfernt lassen, da sie zu den sexuell sensiblen Geweben gehört. Für diese Fälle gibt es Möglichkeiten, die Vorhaut plastisch zu erweitern und dennoch zu erhalten

Tripple-Incision

Bei der Triple-Incision wird die Vorhaut nicht entfernt, sondern durch ein spezielles Vernähen plastisch erweitert. Durch den Eingriff wird die Vorhaut allenfalls minimal verkürzt. Die Nähte verschwinden unter der Vorhaut, sodass der Penis auch nach der Operation in Ruhe komplett unverändert aussieht. Bei der OP wird die Vorhaut längs an drei Stellen eingeschnitten und die entstandenen Wundränder quer vernäht. Eine gute Beratung und Untersuchung vorab ist unerlässlich, da ansonsten die Gefahr der erneuten Vernarbungen erhöht ist oder es nicht zu einer ausreichend weiten Vorhaut kommt.

Die Kosten der Tripple Inzision werden als plastisch-ästhetischer Eingriff von den Kassen nicht übernommen. Die Kosten liegen bei ca. 600 Euro.

 

Weitere Infos hierzu finden Sie in unserem Video:

„In vielen Fällen ist eine vorhauterhaltende Therapie möglich. Die OP ist zwar ein Standardeingriff, muss aber mit größter Sorgfalt durchgeführt werden.“

Dr. Marc Birkhahn

Radikale Zirkumzision

Bei der radialen Zirkumzision wird die gesamte Vorhaut entfernt, so dass die Eichel komplett freiliegt. Dies ist die häufigste Form der Zirkumzision in Deutschland.

Ablauf einer Beschneidung

 Zunächst erfolgt das Auftragen einer betäubenden Salbe. Dadurch wird die eigentliche Lokalnarkose, der sog. „Penisblock“, deutlicher weniger unangenehm. Hierbei wird am unteren Penisschaft das Lokalanästhetikum unter die Penishaut gespritzt. Vor Beginn des Eingriffes wird die Narkosewirkung mit einer Pinzette überprüft.

Generell wird zunächst das äußere Vorhautblatt zirkulär mit dem Skalpell eröffnet, anschließend wird die Vorhaut zurückgezogen und das innere Vorhautblatt unterhalb des Eichelrandes eingeschnitten. Die Schnittränder von innerem und äußerem Vorhautblatt werden miteinander verbunden, in dem das dazwischenliegende Gewebe mit der Schere durchtrennt wird. Damit ist die Vorhaut entfernt. Danach erfolgt eine Blutstillung mit einer bipolaren Strompinzette. Wenn alle Blutungen gestillt sind, werden die freiliegenden Schnittränder mit feinem Nahtmaterial wieder miteinander verbunden. Die Fäden müssen nicht entfernt werden, da sich diese nach ca. 2-3 Wochen von alleine auflösen. Es können typische Komplikationen wie Blutungen, Nachblutungen Infektionen oder überschießende Narbenbildung auftreten. Speziell bei der Zirkumzision ist zu beachten, dass sie, einmal durchgeführt, nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Aufgrund der anatomischen Verhältnisse nach der OP kann es zu einer Unzufriedenheit mit dem kosmetischen oder funktionellen Ergebnis kommen.

 

Unsere YouTube Videos zum Thema.